Beij dänne woar at immer Hoff böes aan de Po-etz. |
|
Bei denen war schon immer Hof bis ans Hoftor. - Die waren schon immer gut gestellt. Bei den meist ärmlichen Gehöften war die Hoffläche nur zu einem geringen Teil befestigt. |
Chressdaach em Klie, U-estere em Schnie |
|
Weihnachten im Klee, Ostern im Schnee; grüne Weihnacht, weiße Ostern |
Dää hätt dr Vurrel aafjeschoss. |
|
Der hat den Vogel abgeschossen. - Der war Bester oder Erster. Schützenkönig war der, der den Vogel von der Stange schoss. |
Dää hätt et Pollewer net erfonne. |
|
Der hat das Pulver nicht erfunden. - Der ist dumm und einfallslos. |
Dää hölt kej Blaat für dr Mond. |
|
Der nimmt kein Blatt vor den Mund. - Der redet frei heraus. |
Dää hüert de Flüh hooste. |
|
Der hört die Flöhe husten. - Der hat den richtigen Riecher. |
Dää jeeng jeär möet de schru-eße Honn secke, dää kreit äwwer et Bejn net huh jenooch. |
|
Der ginge gerne mit den großen Hunden urinieren, der bekommt aber das Bein nicht hoch genug gehoben. - ein Möchtegern, ein kleiner Gernegroß |
Dää litt sech net en de Kaarte kicke. |
|
Der lässt sich nicht in die Karten schauen. - Man weiß nicht , was der vorhat. |
Dää wirft et Jeld zor Fenster erüss. |
|
Der wirft das Geld zum Fenster hinaus. - Der gibt sein Geld mit vollen Händen aus. |
Dään öess en schönen Helleje für en en deüster Kirch. |
|
wörtl.: Der ist ein schöner Heiliger für in eine dunkle Kirche.- Mit dem ist nichts anzufangen. |
Dämm öess en Lous üwwer de Lewwer jeloauf. |
|
Dem ist eine Laus über die Leber gelaufen. - Der ist verstimmt. |
Dämm öess möet `r jesäänter Keätz net ze hellefe. |
|
Dem ist selbst mit einer gesegneten Kerze nicht zu helfen. - Dem ist mit dem besten Willen nicht zu helfen. |
Dat öess alles heff mech on traach mech. |
|
wörtl.: Das ist alles hebe mich und trage mich. - Es ist nichts mehr da. |
De Daach haan jeküü-ezt. |
|
Die Tage (Tageslicht) sind kürzer geworden. |
De Daach haan jelängt. |
|
Die Tage (Tageslicht) sind länger geworden. |
De Daach haan neüß mi aan. |
|
Es ist nichts mehr an den Tagen. Gemeint sind die kurzen Tage im Winter, an denen man nicht mehr viel anfangen kann. |
Die struwwelech (strubbelech) Honn haan de Leüs. |
|
Die zerzausten Hunde haben die Läuse.- Geld hat oft der, bei dem man es nicht vermutet. |
Doa föenne 100 Katze kejn Mous. |
|
Da finden 100 Katzen keine Maus. -steht bildlich für großes Durcheinander |
Dou böess noch net langs Schmitz Backes. |
|
Du bist noch nicht an Schmitzens Backhaus vorbei. Du solltest dich nicht zu früh freuen, da kann immer noch was passieren. |
Dr deefste Pötz öess üsszeschäppe. |
|
Den tiefsten Brunnen kann man noch ausschöpfen. - Auch bei scheinbar aussichtslosen Unternehmungen kann man mit Beharrlichkeit zum Ziel kommen. |
Dr Deüwel scheijßt op kejne klejnen Hoauf. |
|
Der Teufel scheißt nicht auf einen kleinen Haufen. - Geld kommt doch immer nur zu den Reichen. |
E blöend Hohn fend och at ens e Koor. |
|
Ein blindes Huhn findet auch schon mal ein Korn. - Auch ein wenig begabter (unfähiger) Mensch hat ab und zu mal ein Erfolgserlebnis. |
E Kallef wat vill seüft, frisst net vill. |
|
Ein Kalb, welches viel säuft, frisst nicht viel. Wer viel trinkt, braucht nicht viel zu essen. Ein Trinker hat gemeinhin wenig Appetit. |
E trüh Joor bruch beij e naaßet nix li-ene ze joan. |
|
Ein trockenes Jahr braucht bei einem nassen nichts zu leihen. - Ein trockenes Erntejahr ist im allgemeinen noch besser als ein nasses. |
Ejn Schwaleber micht noch kejne Summer. |
|
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. - Ein Hoffnungsschimmer bedeutet noch nicht den Erfolg. |
En honnert Joar wäßelt dr Jeldsack. |
|
In hundert Jahre wechselt der Geldsack. - Gemeinhin geht es in einem Haus einige Generationen bergauf und dann wieder bergab oder umgekehrt. |
en Katz em Sack koaufe |
|
eine Katze im Sack kaufen; - etwas ohne nähere Prüfung erstehen |
En zefriddene Bou-er, en fromme Koster on en ierleje Wi-et, die jitt et selle. |
|
alter Spruch: Einen zufriedenen Bauern, einen frommen Küster und einen ehrlichen Wirt, die findet man selten. |
Et Enn trejt de Lass. |
|
Das Ende trägt die Last. - Die Schwierigkeiten kommen erst am Ende. |
Et Herrjöttche keijwt. |
|
Der liebe Gott hebt den Zeigefinger. Bei herannahendem Gewitter deutete man dies gegenüber den Kindern als Drohung des Herrgottes. |
Et jitt allerlei Löck, äwwer kejn, die neüß ääße. |
|
Es gibt allerlei Leute, aber keine, die nichts essen. - Bei aller Verschiedenheit sind in gewissen Dingen alle Menschen gleich. |
Et jitt kej schru-eßer Lejd, wie dat, wat mr sech sellewer aandejt. |
|
Es gibt kein größeres Leid, wie das, was man sich selber antut. - selbst schuld |
Et öess esou hejß, dat de Kroae jappe. |
|
Es ist so heiß, dass die Krähen nach Luft schnappen - Ausdruck für starke Hitze |
Et öess kejne Samsdech esou tröw, de Sonn schengt dr Motterjöddes ze leef. |
|
Es ist kein Samstag so trübe, die Sonne scheint der Muttergottes zu liebe. |
Et öess kejne Schaden esou schru-es, et jejt en Notzen dran op. |
|
Es ist kein Schaden so groß, es geht ein Nutzen darin auf. - Alles hat zwei Seiten. |
Et öess kejnen Aprel esou joot, e schneit dm Schäfer op dr Hoot. |
|
Es ist kein April so gut, er schneit dem Schäfer auf den Hut, d. h.: Im April ist immer noch mit Schnee zu rechnen. |
E-will häss de Müll op. |
|
Jetzt hast du (wie im Spiel) Mühle auf. Jetzt kannst du deine Freiheit ausnutzen. |
Hätt Ärberech en Hoot, jitt et Wedder joot. |
|
Hat der Aremberg einen Hut (gemeint ist ein hutartiges, hochreichendes Wolkengebilde um den Berg), dann wird das Wetter gut. |
Hätt Ärberech en Kapp, dann kütt dr Rään em Trapp. |
|
Hat der Aremberg eine Kappe (gemeint ist ein flaches, tiefhängendes Wolkengebilde um den Berg), dann kommt Regen. |
Hätt ech, wöll ech on wär ech, dat woaren dreij ärmer Männ. |
|
Hätte ich, wollte ich und wäre ich, das waren drei arme Männer. - Wunschdenken |
Het seijt durch siwwe Dörre. |
|
Sie sieht durch sieben Türen. - Sie erahnt vieles hinter den Dingen. |
Holz on Lejd waaßen all Daach. |
|
Holz und Leid wachsen täglich. |
Huffart leggt Peng. |
|
Hoffart verursacht Schmerzen und Unannehmlichkeiten. |
Jöck öess schlömmer wie Peng. |
|
Juckreiz ist schlimmer als Schmerzen. So wird auch gesagt, wenn sich zwei liebestoll gebärden. |
Joot Douwe kunn wier. |
|
Gute Tauben kommen wieder zurück. Alles Gute kommt zurück. |
Joot jeplant öess hallef jedoan. |
|
Gut geplant ist halb getan. |
Jott hellef öch! |
|
Gott helfe Euch (alte Grußformel) |
Jott sään dech! |
|
Gott segne dich! - Erwiderung auf ein Niesen - Gesundheit! |
Künegdaach dejt et en Hahneschrei. |
|
Am Dreikönigstag tut es einen Hahnenschrei, d.h.: Am Dreikönigstag (6. Januar), hat das Tageslicht um die Länge eines Hahnenschreis zugenommen. |
Kunn mr üwwer dr Hond, kunn mr och üwwer dr Sterz. |
|
Kommen wir über den Hund, kommen wir auch über den Schwanz. - Wenn wir das Gröbste überstehen, schaffen wir auch noch den Rest. |
langs Schmitze Pitter |
|
Lagebezeichnung für ein Grundstück, neben der entlang dem Grundstück des Peter Schmitz |
Lorenz, en Trüch oder en Spränz |
|
Laurenzius (10. August) Trockenperiode oder Regenperiode |
Maria Jeburt, zeejen de Schwallebere furt. |
|
An Maria Geburt (8.September) ziehen die Schwalben fort. |
Möet Jewalt hewt mr en Jejß erömm. |
|
Mit Gewalt hebt man eine Ziege herum. - Mit roher Gewalt allein erreicht man nichts. |
Mr danzt möet de Mädcher, die aan dr Musik sen. |
|
Man tanzt mit den Mädchen, die im Saal sind. - Man begnügt sich mit dem, was man hat. |
Mr dejt sech net i-eder üss, böess mr schloafe jejt. |
|
Man zieht sich nicht aus, bevor man schlafen geht. - Wer sich zu früh von allem trennt, erlebt oft böse Überraschungen. |
Mr hasst et Jemömmel. |
|
Man hasst das Gerede. - An einem Gerede ist meist auch etwas dran. |
Mr kaan e Kalew aan de Baach doon, mr kaan et äwwer net doon soufe. |
|
Man kann ein Kalb an den Bach führen, man kann es aber nicht dazu zwingen, zu saufen. - Wenn einer sich absolut nicht helfen lässt |
Mr verdejt sech net mij, wie höennert de Löeck. |
|
Man täuscht sich nicht mehr, wie in den Leuten. - In jedem Menschen kann man sich täuschen. |
Oawendschöefcher hätt mr jeer, Morjeschöefcher pesse jeer. |
|
Schäfchenwolken am Abend deuten auf gutes Wetter, Schäfchenwolken am Morgen auf Regenwetter. |
Op ejnem Bejn kaan mr net stoan. |
|
Auf einem Bein kann man nicht stehen. - Einer (Schnaps) ist so viel wie keiner. |
Rääch öess net Rääch, wää Jeld hätt, hätt Rääch. |
|
Recht ist noch lange nicht Recht. Wer Geld hat und zahlen kann, hat Recht. |
Räänt et op Maria-Seijf, dann räänt et vierzech Daach steijf. |
|
Regnet es auf Maria-Heimsuchung (2. Juli), dann regnet es noch vierzig Tage lang. Dies entspricht der Siebenschläfer-Wetterregel. |
Raderschellech Wöen brääche net. |
|
Reparaturbedürftige Wagen brechen nicht so schnell. - Wer immer jammert, lebt noch lange. |
Stroaßenengele sen Housdeüwele. |
|
Straßenheilige sind Hausteufel. - Die so freundlich auf der Straße tun, sind in ihren vier Wänden oft wahre Teufel. |
Van anner Löcks Ledder öess joot Reeme schnegge. |
|
Von anderer Leute Leder ist gut Riemen schneiden. - Man kann leicht daherreden |
Wää joot schmäert, dää joot fährt. |
|
Wer gut schmiert, der fährt gut. Wer sich einschmeichelt, der profitiert davon. |
Wää kaan, dä dejt. |
|
Wer kann, der tut. - Wer es sich leisten kann, der gibt Geld aus. |
Wään dr Schaden hätt, brucht für dr Spott net ze sörje. |
|
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. - Spötter und schadenfrohe Zeitgenossen finden sich schnell. |
Wään et längst lewt, kreit Kölle möem Dom. |
|
Wer am längsten lebt, bekommt Köln mitsamt dem Dom. |
Wään immer stöedech sen well, dä öess et kess. |
|
Wer immer schön sein will, ist es nie. - Wer auch werktags in Sonntagskleidern geht, hat bald auch sonntags nichts gutes und herausgehobenes an Kleidung mehr. |
Wään joot schmeärt, dään joot feärt. |
|
Wer gut schmiert, der gut fährt. - Ein Vorhaben wird erfolgreich sein, wenn es gut vorbereitet ist (gilt auch für zwielichtige Aktionen). |
Wämm der Schoon passt, dä dejt en aan. |
|
Wem der Schuh passt, der zieht ihn an. |
Wat dä ejne net maach, öess dämm anner en joot Saach. |
|
Was der eine nicht mag, ist dem anderen eine gute Sache. - Was der eine als minderwertig ansieht, ist für den anderen oft noch recht nützlich. |
Wat mr haan, dat haan mr, wat mr kreie, dat wöesse mr noch net. |
|
Was wir haben, das haben wir schon mal sicher, was wir bekommen, das wissen wir noch nicht. - Sicher ist sicher. |
Wat mr net em Kopp hätt, mooß mr en de Bejn haan. |
|
Was man nicht im Kopf hat, muss man in den Beinen haben. - Gut überlegt erspart manchen Gang. |
Wenn dat Önne üwwer et Oawe Heer jitt, dann öess nix mij ze maache. |
|
Wenn das Unten über das Oben Herr wird, dann ist nichts mehr zu machen. - etwa: Wenn ein Untergebener das Sagen hat, ist nichts mehr zu machen. (gilt auch für die Kindererziehung); weitere Deutung: wenn der Trieb den Verstand beherrscht…. |
Wenn de Sonn Steijpe stellt, dr Rään at baal vam Himmel fällt. |
|
Wenn deutlich sichtbare Sonnenstrahlen kurzzeitig durch verhangenen Himmel fallen und wie Stützen unter den Wolken stehen, dann kündigt sich Regen an. |
Wenn Dreck Möess jitt, dann well e jefahre jen. |
|
Wenn Dreck zu Mist wird, dann will er ausgefahren werden. - wenn jemandem etwas zu Kopf steigt |
Wenn em Januar de Möcke schwärme, kaan mr em Aprel de Uhre wärme. |
|
Wenn im Januar die Mücken schwärmen, kann man im April die Ohren wärmen. d. h.: Der Schein trügt; bis in den April hinein ist immer noch mit Kälte zu rechnen. |
Wenn en Koh net mij wejß, dat se ens e Kallew woar --- |
|
Wenn eine Kuh nicht mehr weiß, dass sie einmal ein Kalb war --- Wenn man seine eigene Vergangenheit leugnet. |
Wenn et räänt vür aach, jitt et noch en jooden Daach. Wenn et räänt noa aach, räänt et liech dr janzen Daach. |
|
Wenn es morgens noch vor 8 Uhr regnet, kann's noch einen schönen Tag geben. Regnet es dagegen erst nach 8 Uhr, so ist nicht mehr viel zu erwarten. |
Wenn et schneit e-sou klejn, dann öess es noch vill drhejm. |
|
Wenn es in kleinen Flocken zu schneien beginnt, dann ist noch mit viel Schnee zu rechnen. |
Wenn et üwwer em dü-ere Boaum jewittert, dann kraacht et noch oft. |
|
Wenn es früh im Jahr, noch vor der Belaubung der Bäume, Gewitter gibt, dann ist noch mit häufigen Gewittern im Jahreslauf zu rechnen. |
Wie mr en Fooß verwendt, öess alles jestou-ert. |
|
Wenn einem auch nur eine Kleinigkeit dazwischen kommt, ist oft der ganze (Tages)-ablauf gestört. |
Woa de ijscht Jewittere em Fröhjohr her kunn, do kunn se et janz Johr her. |
|
Von wo die ersten Gewitter im Frühjahr Jahr heranziehen, von dorther kommen sie häufig das ganze Jahr über her. |
Woa kej Lejd öess, doa wahne kejn Löek. |
|
Größeres oder kleineres Leid gibt es in jedem Haus. Unter jedem Dach wohnt ein Ach. |
Woa Wasser woor, kütt och wier Wasser hin. |
|
Wo Wasser war, kommt auch wieder Wasser hin. - Das gilt übertragen auch für Leid, Krankheit, Glück, usw. |
Ze ku-et für dr Woan, ze lank für de Kaar. |
|
Zu kurz für den Wagen, zu lang für die Karre - Ausspruch: wenn ein Mädchen den Freier, den es sich wünscht nicht bekommen kann, und der, den es bekommen kann, ihm nicht gut genug ist. |